Finale Kandidaten gewählt: Wer wird britischer Premierminister nach Johnson?
Den besten Wettanbietern zufolge stehen die Chancen am günstigsten für Rishi Sunak, Liz Truss und Penny Mordaunt, die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson anzutreten. Der aktuelle PM kündigte nach dem letzten Skandal um Chris Pincher seinen Rücktritt an.
Die konservativen Tories stimmt derzeit darüber ab, wer neuer Vorsitzender der Partei wird. Seit Mittwochnachmittag stehen die finalen Kandidaten fest: Die Wahl wird im August zwischen Liz Truss und Rishi Sunak entschieden. Diese Person mit den meisten Stimmen wird in der Regel auch neuer Premierminister.
Als bekannt wurde, dass Johnson Pincher in ein hohes Parteiamt verholfen hatte, obwohl er über dessen Belästigungsvorwürfe informiert war, kündigten mehr als 50 Abgeordnete, um ihr Misstrauen gegenüber Johnsons Führung auszudrücken.
Der Skandal folgt einer Reihe von Fehltritten des amtierenden Premierministers. Darunter sind eine spendenfinanzierte Renovierung seiner Wohnung in Downing Street und illegale Partys im Lockdown.
Zwar hat Johnson angekündigt, noch bis September im Amt bleiben zu wollen, allerdings bieten viele britische Buchmacher auch Wetten auf ein früheres Ausscheiden des PM an.
Wer wird neuer britischer Premierminister?
Die Außenministerin und Gleichstellungsbeauftragte Liz Truss und der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak haben in der Abstimmung der Tories über ihre neue Führung die finale Abstimmung erreicht. Den Buchmacher-Quoten bei Politikwetten zufolge hat Truss die besseren Chancen, neue Premierministerin zu werden.
Die aktuelle Quote von 1,58 zugunsten von Liz Truss entspricht einer Gewinnwahrscheinlichkeit von ca. 63 %. Sunak wird mit der Quote von 2,50 eine Chance von 40 % zugesprochen, neuer britischer Premierminister zu werden.
Das bedeutet, dass Wettende bei einem Einsatz von 10 Euro auf Truss nur einen geringen Gewinn von 1,58 x 10 Euro = 15,80 bei einer erfolgreichen Wette erwarten dürfen, weil das Ereignis als wahrscheinlich gilt.
Wettenquoten auf den nächsten Premierminister im UK*
Die vormalige Favoritin Penny Mordaunt hat an Umfragewerten einbüßen müssen, woran die öffentlichen Zweifel an ihrer Arbeitsmoral und ihr Standpunkt zu Transgenderrechten Anteil haben dürften.
Nachdem Kim Badenoch ausgeschieden ist, tippen viele darauf, dass Truss die Stimmen vom rechten Rand einsammeln wird.
Sunak ist ein ausgesprochener Kritiker von Johnson. Seine eigenen Verbindungen mit Johnson wurde öffentlich bereits auf den Prüfstand gestellt: Seine Kündigung als Finanzminister brachte den Stein ins Rollen, Johnson durch weitere Kündigungen zum Rücktritt zu bewegen.
Mittlerweile sind die Tories durch den politischen Tumult unter Johnson in den Umfragewerten abgerutscht. Am 17. Juli lagen sie laut Politico mit 31 % Wahlbeabsichtigung unter den Befragten 10 Prozentpunkte hinter der Labour Partei.
Wettquoten: Wann tritt Boris Johnson zurück?
Trotz zahlreicher Skandale hat Johnson es lange Zeit erfolgreich geschafft, sich im Amt zu halten. Zwar kamen die Rufe nach seinem Rücktritt zunächst hauptsächlich von den Parteien der Opposition, doch nach dem „Partygate“ gipfelte auch die Unzufriedenheit der Konservativen in einem Misstrauensvotum.
Bei den britischen Buchmachern steht die Quote dafür, dass Johnson sein Amt wie angekündigt im September 2022 abgeben wird, bei 1,1 – das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von knapp 90 %. Grund hierfür ist auch, dass Johnsons Nachfolger am 5. September verkündet wird.
Die Quoten für einen Abgang noch im Juli 2022 stehen derzeit bei 20,0 (5 %), für August haben Wettanbieter eine Quote von 13,0 (7,7 %) angesetzt.
Normalerweise wäre Johnsons Amtsperiode erst 2025 geendet. Mit seinem Rücktritt 2022 ist Johnson einer der britischen Premierminister mit der kürzesten Amtszeit seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Er könnte bis September allerdings noch Theresa May überholen.
Kandidaten: Wer wird neuer britischer Premierminister nach Johnson?
Die konservativen Abgeordneten mussten die Liste ihrer Kandidaten nun von 8 auf 2 Anwärterinnen und Anwärter beschränken. In der letzten Wahlrunde am Mittwoch erhielt Sunak mit 137 die meisten Stimmen, gefolgt von Truss mit 113 und Mordaunt mit 105 Stimmen.
Die finale Abstimmung über die neue Parteiführung erfolgt voraussichtlich im August. Die neue Premierministerin oder der neue Premierminister wird dann am 5. September verkündet.
Wir stellen die verbliebenen beiden UK Premierminister Kandidaten kurz vor und erklären, welche Chancen die Buchmacher ihnen bei der Wahl ausrechnen:
Liz Truss
Truss wird von vielen als Johnson 2.0 angesehen. Die Umfragewerte der ehemaligen Favoritin sind zwar innerhalb der konservativen Partei gut, nicht jedoch in der Bevölkerung. Ihr Sieg kann nur mit dem Versprechen eines harten Brexits errungen werden. Die Außenministerin und Gleichstellungsbeauftragte kann mit Stimmen vom rechten Rand der Brexiteers rechnen.
Rishi Sunak
Sunak steht in der Mitte der konservativen Partei. Weil er sich somit von den anderen Brexit-Befürwortern abhebt, geben die mobilen Buchmacher ihm mit der Quote von 2,50 gute Chancen auf das Amt des Premierministers. Bisher führte der 42-Jährige bei den Abstimmungen unter den Tories und er zeigt sich sicher, in der Debatte gegen Liz Truss bestehen zu können. Er sollte jedoch bereit sein Steuern und Ausgaben zu kürzen sowie mehr auf die „Freiheiten“ des Brexits eingehen.
Wie wird der britische Prime Minister gewählt?
Anders als bei Parlamentswahlen ist das britische Volk nicht an der Wahl des Premierministers beteiligt. Dies ist der konstitutionellen Monarchie geschuldet, deren Haupt noch immer die Queen ist.
Der Prime Minister ist in der Regel der oder die Vorsitzende der Partei mit der Mehrheit im Parlament. Der Premierminister hat nicht die gleiche Macht wie beispielsweise der Präsident der USA oder von Frankreich.
Die neue Führung wird aus 8 Kandidaten der regierenden konservativen Partei gewählt. Ihre Abgeordneten-Kollegen mussten die Liste in mehreren Abstimmungen auf 2 finale Kandidaten kürzen.
2019 gewann Johnson mit einer Zweidrittelmehrheit gegen Hunt im Kampf um die Parteispitze, als Theresa May zurücktrat. Drei Jahre zuvor wurde Theresa May Premierministerin im Duell gegen David Cameron.
Regierungsmitarbeitende zwangen Johnson mit Kündigungen zum Rücktritt
Über 50 Mitarbeitende der Regierung reichten ihre Kündigung ein, nachdem Chris Pincher, den Geschäftsführer der Konservativen, zurückgetreten war und sich Johnson dafür entschuldigt hatte, dass er diesen trotz Belästigungsvorwürfen ins Amt geholfen hatte.
Finanzminister Rishi Sunak und Gesundheitsminister Sajid Javid verkündeten ihren Rücktritt als erste am 5. Juli 2022. Es folgten viele weitere Kündigungen, bis Johnson selbst am 7. Juli ankündigte das Amt des PM aufzugeben.
Johnson sagte am folgenden Tag vor dem Liaison Committee, dass er weiterhin im Amt bleiben wolle und eine Regierung in Krisenzeiten nicht abtreten könne.
Das Wissen um Pinchers Belästigungsanschuldigungen ist nur ein weiterer Vorfall einer langen Kette von Fehltritten in Johnsons Karriere.
Erst Anfang des Jahres musste sich der Premierminister Untersuchungen von Scotland Yard stellen, weil in seinem Sitz in Downing Street No. 10 illegale Partys während des Lockdowns 2020 und 2021 stattgefunden hatten, an denen er auch selbst teilnahm. Johnson musste hierfür ein Bußgeld zahlen und überstand Anfang Juni knapp ein Misstrauensvotum.
Zudem musste auch die konservative Partei Johnsons ein Bußgeld dafür zahlen, dass die privaten Wohnräume Johnsons in der Wohnung Downing Street Nr.11 renoviert wurden – und zwar mit nicht deklarierten Spenden.
Johnsons offizielle Erklärung zum Rücktritt
I want to thank you, the British public, for the immense privilege of serving you as Prime Minister.
— Boris Johnson (@BorisJohnson) July 7, 2022
I want you to know that from now until my successor is in place, your interests will be served and the government of the country will be carried on.https://t.co/T4kJoxmZ8q pic.twitter.com/Hn4rDUV319
Sinkende Zustimmung mit Johnsons Regierung
Im März führte der Krieg in der Ukraine zunächst zu einem Anstieg der Umfragewerte für Johnson in der Bevölkerung.
Politico zufolge nahmen Johnsons Zustimmungswerte zu Beginn der russischen Invasion um 4 Prozentpunkte zu (von 35 % auf 39 %), was u.a. den Sanktionen gegen russische Oligarchen und Russland geschuldet war.
Doch am 17. Juli lag die Zustimmung nur noch bei 33 % - die Ablehnung hingegen bei 67 %. Diese Werte zeigen, dass es neben den Regierungsmitgliedern auch die Bevölkerung als unerlässlich ansieht, dass Johnson seinen Posten verlässt.
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