Können wir wirklich mit einer europäischen Super League rechnen und wenn ja, wann?

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Können wir wirklich mit einer europäischen Super League rechnen und wenn ja, wann?

Seit Sonntag, den 18. April 2021 steht die Fußball-Welt Kopf. Der Grund ist die Ankündigung der sogenannten European Super Leaugue (ESL) oder auch Europäische Super League im Deutschen. Die internationale Presse überschlägt sich mit News zu dem neuen Top-Thema und die Emotionen der Sport-Fans in aller Welt reichen von überrascht bis hin zu entsetzt und stinksauer.

Und auch die Buchmacher sind der neuen Super League gegenüber noch skeptisch. Das sieht man vor allem daran, dass Bookies wie Paddy Power aus dem vereinigten Königreich mit einer Quote von ca. 1.83 dagegen halten, das eines der bisher involvierten Teams, die auch in der Champions League spielen, noch vor 2025 ein einziges Spiel in der neuen Super League absolvieren..

Unter den bisherigen Teilnehmern finden sich allerdings noch keine Bundesliga Clubs. Vereine wie der FC Bayern München, Borussia Dortmund oder andere haben sich bisher noch nicht zu einer Teilnahme entschieden. Mit dabei sind allerdings Teams und Mannschaften wie:

  • Liverpool
  • Manchester United
  • Manchester City
  • Chelsea
  • Tottenham
  • Arsenal
  • Real Madrid
  • FC Barcelona
  • Atletico Madrid
  • Juventus Turin
  • AC Mailand
  • Inter Mailand

Damit konzentriert sich die Verteilung bisher auf drei Länder. Das Vereinigte Königreich, Spanien und Italien. Damit sind es bisher 12 Clubs aus Europa, die sich für eine Teilnahme an der Super League ausgesprochen haben. Allerdings nicht ohne den Ärger vieler Fußball-Fans des ganzen Kontinents auf sich zu ziehen.

So zeigt eine Umfrage des BBC, dass mehr als 90 Prozent der in England ansässigen Fans sich ganz klar gegen eine Teilnahme der Vereine an der Super League aussprechen. Dabei sind die Meinungen unterschiedlich. So heißt es, die Entscheidung sei gegen die Tradition der Vereine, die sportliche Integrität und ignoriere auch die Fans komplett.

Aleksander Ceferin, der Präsident der UEFA geht sogar einen Schritt weiter und zieht in Erwägung Spieler, die an der Super League teilnehmen, von der Teilnahme an der EM und WM auszuschließen. Das sorgt selbstverständlich auch bei Fans und Buchmachern gleichermaßen für Unbehagen - zumindest vorerst.

Quoten für die Europäische Super League

Laut einer Aussage der ESL (European Super League/Europäische Super Liga) heißt es, man versuche zu zeitnah wie möglich zu beginnen. Dennoch stellen sich Buchmacher wie Paddy Power dagegen und bieten Wetten mit einer Quote von 1.83 darauf, dass die ESL nicht vor Ablauf von 4 Jahren beginnt.

Auch der ehemalige Premier League Spieler Nigel Winterburn ist ähnlich skeptisch.

“It’s all gone mad really, there’s a lot of anger out there and I can understand why”

„Es ist Wahnsinn. Die Leute sind sauer und ich kann verstehen, warum das so ist.“, erzählte er Gambling.com.

„Im Moment brauche ich einfach mehr Klarheit, aber ich muss zugeben, für mich wirkt das alles eher dubios. Ich würde gern mehr darüber wissen, was geschehen soll, denn die ESL hätte schwere Folgen für teilnehmende, aber auch nicht teilnehmende Mannschaften.“, erzählt er weiter.

„Bisher haben wir nur einen groben Umriss des Formats. Es gibt so viele Fragen, auf die die Leute gern eine Antwort hätten. Momentan sind eben viele Leute wütend, weil es einfach so wirkt, als sei es bloß Geldschneiderei der großen Clubs.“, äußert er sich weiter.

Sein Statement für Gambling.com schließt er mit der folgenden Aussage: „Sind die anderen Mannschaften komplett ausgeschlossen oder kann jeder daran teilnehmen? Ich verstehe einfach nicht, wie das alles funktionieren soll. Für mich ist es bloß die Elite, die versucht sich auf eigene Faust vom Rest loszulösen - und ich bin natürlich komplett dagegen.“

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Ist Gier die treibende Kraft hinter der Super League?

Die Ankündigung, dass Teams wie Arsenal und Tottenham Teil der Super League sein sollen, hat hier und da für Verwunderung gesorgt, denn bei beiden Mannschaften ist es eher unwahrscheinlich, dass sie es diese Saison unter die besten 6 der Premier League schaffen.

Obwohl Winterburn ein Fan und Unterstützer von Arsenal ist, wundert er sich, warum sich das ESL-Komitee für die beiden Mannschaften aus Nord-London entschieden hat. Weniger leistungsstarke Mannschaften, die sich aber trotzdem besser vermarkten ließen, wären Leicester und West Ham.

„Ich wüsste gern genau, wie die 12 ESL Mannschaften ausgesucht wurden“, sagte Winterburn. „Ich weiß, dass die Champions League ihre Probleme hatte und auch die Gruppenphase soll verbessert werden, aber immerhin mussten sich die Teams für die Teilnahme qualifizieren. Es sind nicht jedes Jahr dieselben Mannschaften.“, äußerte er sich weiterhin.

„Die Super League scheint das genaue Gegenteil davon zu sein. Ein exklusiver Club, sozusagen. Es ist also kein Wunder, dass Leute wütend über die Gründung einer ESL sind. Ich hätte allerdings mehr Informationen darüber was genau passieren soll, wohin das Ganze führt, was wir zu erwarten haben und, ob eines der 12 Teams ausgetauscht werden kann. Solche Dinge halt.“

„Für mich wirkt das alles ziemlich durcheinander. Es wird, egal wie die Details aussehen werden, viel Widerstand geben. Fans sind jetzt schon außer Rand und Band und wir haben bisher nur einen Bruchteil an Infos bekommen. Daher können wir in den nächsten Wochen noch einige Schlagzeilen dazu erwarten.“

Und so ist es auch. Tottenham hat bereits mit der Entlassung Jose Mourinhos Schlagzeilen gemacht. Der Portugiese hielt nur 17 Monate bei Tottenham durch und war bereits seit einigen Wochen unter Druck geraten. Trotzdem überraschte diese Meldung - gerade jetzt, wo Tottenham am League Cup teilnehmen soll.

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